11 Prozent mehr Fahrgäste

Mit 97 125 934 beförderten Personen waren 2023 fast 10 Millionen oder rund 11 Prozent mehr Fahrgäste mit Tram und Bus unterwegs als im Vorjahr. Damit liegen die Fahrgastzahlen noch knapp 6 Prozent unter dem Niveau von vor der Corona-Pandemie. Während auf den Buslinien in der Region Münsingen/Belp die Fahrgastzahlen 10 Prozent über dem Niveau des Jahres 2019 liegen, erfolgt die Erholung von der Pandemie auf den städtischen Linien langsamer. Die Auslastung ist hier noch um gut 7 Prozent tiefer als 2019. Homeoffice, Teilzeitarbeit oder auch die Zunahme des Veloverkehrs wirken sich vor allem in der Stadt mit ihren vielen Büroarbeitsplätzen aus. BERNMOBIL geht aber davon aus, dass 2024 auch im Stadtnetz wieder die Zahlen von vor der Pandemie erreicht werden. 

Auch 2023 war die Buslinie 10 Köniz/Schliern–Ostermundigen mit über 16 Millionen Fahrgästen die am meisten benutzte Linie, gefolgt von der Tramlinie 9 mit rund 14,2 und der Tramlinie 8 mit 12,6 Millionen Fahrgästen. Die Personenkilometer nahmen gegenüber dem Vorjahr um über 15 auf rund 210 Millionen zu. Sie liegen noch knapp 5 Prozent unter dem Niveau von vor der Pandemie. 

Im Jahr 2023 waren keine grösseren Angebotsveränderungen zu verzeichnen. Per Fahrplanwechsel vom 10. Dezember 2023 wurden die Fahrpläne einzelner Linien besser auf die Nachfrage abgestimmt. So fahren die Busse der Linie 10 am Freitagmorgen im 3- anstatt im 2,5-Minuten-Takt. Ab circa 23 Uhr bietet BERNMOBIL dafür am Freitag und Samstag neu bis Betriebsschluss den 10- anstatt des 15-Minuten-Takts an. Die Buslinie 29 macht am Abend eine halbe Stunde später Schluss.  

Schon seit Mitte September 2023 fährt die Linie 160 ab dem Ortseingang Münsingen nicht mehr über die Hauptstrasse, sondern über die neue Entlastungsstrasse zum Bahnhof. 

Für das Abstellen der stetig wachsenden Fahrzeugflotte konnte BERNMOBIL im November 2023 das erweiterte Depot Bolligenstrasse in Betrieb nehmen. Acht neue Gleise schaffen dort Abstellkapazität für weitere 32 lange Trams.

Die aktuell laufenden Angebots- und Infrastrukturplanungen betreffen vor allem den Ausbau des Tramnetzes sowie die Umstellung der Buslinien auf elektrischen Betrieb. Sowohl die Verlängerung der Tramlinie 9 nach Kleinwabern, das Tram Bern–Ostermundigen sowie die Umstellung der Linie 10 Bern–Köniz/Schliern auf Doppelgelenktrolleybusse befinden sich im Plangenehmigungsverfahren des Bundes. 2023 standen bei diesen drei Projekten die Einigungsgespräche mit den Einsprecherinnen und Einsprechern im Vordergrund. Im Jahr 2024 erwartet BERNMOBIL für alle drei Projekte die Plangenehmigungen durch den Bund. Für das Tram Bern–Ostermundigen traf im November 2023 mit der Bewilligung des Vorbauloses Werkleitungen die erste Teilverfügung ein. Damit können die Vorarbeiten für das Tram und die Neugestaltung des Bahnhofs Ostermundigen im Sommer 2024 rechtzeitig starten. 

Mitte 2026 soll die Linie 10 nach Köniz/Schliern auf Doppelgelenktrolleybusse mit teilweiser Fahrleitung umgestellt werden. Per Ende 2028 ist die Inbetriebnahme des Trams nach Kleinwabern und per Ende 2029 die Eröffnung des Trams nach Ostermundigen geplant. 

Die Regionalkonferenz Bern-Mittelland hat die Mitwirkung zur ersten Phase der Zweckmässigkeitsbeurteilung für eine zweite Tramachse durch die Innenstadt durchgeführt. Eine zweite Tramachse ist für BERNMOBIL notwendig, um das Tramnetz in Bern weiterzuentwickeln. Zudem schafft sie eine Redundanz sowie eine Entlastung der bestehenden Achse Spital-/Marktgasse.  

Für die Buslinien 22, 27, 28 und 29 ist ab 2026 die Umstellung auf Elektrobusse vorgesehen. Das Busnetz soll voraussichtlich ab 2027 durch eine neue Tangentiallinie Bern Nordwest (Bümpliz–Länggasse) sowie eine neue Linie ins Gaswerkareal ergänzt werden.